Nachlese: ÖVQ-Webinar „Erfolgsfaktoren IMS für KMU“

Am 20. September 2024 fand das Webinar "Erfolgsfaktoren IMS für KMU" statt. Vortragender war Özgür Gülcem, Co-Autor des “Praxishandbuch Interne integrierte Systemaudits“ und selbstständiger Unternehmensberater mit Fokus auf integrierte Managementsysteme und Organisationsentwicklung.

Als Gastreferenten haben Benjamin Haller (Geschäftsleitung, Hallermobil) sowie DI Dr. Niklas Pucher (Leitung Technologie, Franz Barta GmbH) wertvolle Einblicke in Ihre Unternehmenspraxis gegeben.

Integrierte Managementsysteme (IMS) in KMUs

Integrierte Managementsysteme (IMS) bieten für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) erhebliche Vorteile, da sie mehrere Normen wie ISO 9001 (Qualitätsmanagement), ISO 14001 (Umweltmanagement) und ISO 45001 (Arbeitssicherheit) in einem einzigen System vereinen. Dies sorgt für mehr Effizienz, da redundante Prozesse vermieden und Ressourcen optimal genutzt werden.

Vorteile eines IMS

Durch die Integration verschiedener Managementsysteme lassen sich Synergien nutzen und die Verwaltung wird vereinfacht. Statt separate Handbücher und Prozesse für jede Norm zu führen, ermöglicht ein IMS die Bündelung von Anforderungen und fördert eine einheitliche Herangehensweise im Unternehmen. So werden Doppelarbeiten vermieden und der administrative Aufwand reduziert. Insbesondere KMUs profitieren von der schlanken Struktur, da Personal- und Zeitressourcen oft begrenzt sind.

Ein weiteres Plus ist die Verbesserung der Transparenz im Unternehmen. Ein IMS bietet einen ganzheitlichen Überblick über alle relevanten Unternehmensbereiche wie Qualität, Umwelt und Sicherheit. Dies führt zu einer besseren Kontrolle und einfacheren Steuerung der Prozesse.

Umsetzung in KMUs

Die Implementierung eines IMS in KMUs erfordert jedoch strategische Planung. Wichtig ist, dass die Ausrichtung auf die Unternehmensziele abgestimmt ist und die Mitarbeiter aktiv in den Prozess eingebunden werden. Eine erfolgreiche Einführung hängt maßgeblich davon ab, dass die Mitarbeiter das System verstehen und nutzen. Regelmäßiges Feedback und einfache, zugängliche Dokumentationen fördern die Akzeptanz.

Oftmals werden für die Verwaltung von Prozessen und Audits kostengünstige Office-Tools wie Excel eingesetzt, um die Übersicht zu behalten. KMUs profitieren von dieser pragmatischen Herangehensweise, da auf teure Softwarelösungen verzichtet werden kann.

Herausforderungen

KMUs stehen bei der Integration mehrerer Normen vor der Herausforderung, den Mehraufwand in der Einführung und Pflege zu bewältigen. Zwar ist der langfristige Nutzen eines IMS unbestritten, jedoch müssen gerade kleinere Unternehmen darauf achten, dass die Kosten-Nutzen-Balance gewahrt bleibt. Ein IMS sollte daher immer mit Bedacht auf die spezifischen Unternehmensanforderungen aufgebaut werden, ohne unnötig komplexe Strukturen zu schaffen.

Fazit

Integrierte Managementsysteme sind für KMUs ein effektives Mittel, um mehrere Normen effizient zu verwalten und die betriebliche Leistung zu steigern. Sie ermöglichen es, Prozesse zu optimieren, Transparenz zu schaffen und die Nachhaltigkeit im Unternehmen zu fördern. Wichtig ist, dass die Implementierung des IMS stets an den Bedürfnissen und Ressourcen des Unternehmens ausgerichtet wird, um langfristig Erfolge zu erzielen.

Die Aufzeichnung finden Sie exklusiv für ÖVQ-Mitglieder im Mitgliederbereich

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